Mittwoch, 16. Januar 2013

Totgesagte leben länger: Das neue Myspace ist da!

Das einst beliebteste soziale Netzwerk Myspace steht nach einer längeren Erfrischungskur neuen Nutzern offen. Nach einer geschlossenen Betaphase kann sich nun jeder auf der neu gestalteten Plattform anmelden und dort ein eigenes Profil anlegen.
(c) MySpace

Mit der exklusiven Veröffentlichung eines neuen Songs von Justin Timberlake, einem der Investoren des Unternehmens, will man neue und alte Nutzer aktivieren.

2003 wurde Myspace gegründet und wuchs relativ schnell. Kurzerhand wurde der Konzern News Corp. auf das Unternehmen aufmerksam und kaufte es 2005 für 580 Millionen Dollar. Der Kauf sollte für News Corp. zu einem immensen Verlust werden. Spätestens seit Myspace im Jahr 2008 von Facebook bei den Mitgliederzahlen abgehängt worden ist, wurde im Bezug auf das einst große Netzwerk oft von einem schleichenden Tod gesprochen. Seitdem ging es bergab: Die Community schrumpfte immer weiter und Myspace musste zahlreiche Mitarbeiter entlassen. Im Juni 2011 wurde Myspace schließlich für nur 35 Millionen Dollar an eine Gruppe von Investoren der Werbefirma Specific-Media verkauft.

Alles Neu?

Der Login zum neuen Myspace ist per Facebook, Twitter, den alten MySpace Account-Daten oder einem komplett neuen Konto möglich. Weiterhin haben Nutzer in Myspace die Möglichkeit, sich mit anderen Mitgliedern anzufreunden, zu chatten und Nachrichten zu senden.

(c) MySpace

Bei Myspace stand in den vergangenen Jahren die Musik im Vordergrund, mit dem Relaunch spielt sie eine noch präsentere Rolle. Über die neu etablierte Discover-Funktion kann der Nutzer Künstler, Songs oder Alben durchsuchen. Per Klick werden hier Neuigkeiten aus der Musik-Branche angezeigt und ähnlich wie bei Pinterest sehr bilderlastig präsentiert. Buttons zur Wiedergabe von Musik sind im unteren Teil der Seite angebracht. Darüber hinaus ist es möglich, über eine Radio-Funktion Musiktitel nach seinem Geschmack zu hören.

Das neue Design von MySpace wurde deutlich moderner gestaltet und erinnert optisch an Windows 8. Offensichtlich ist die deutliche Optimierung für hochauflösende Displays und Tablets, bei der Myspace nun auf ein horizontales Scrollen durch die Inhalte setzt. Abgeschaut bei Twitter und Google+, kann der Nutzer nun auch in Myspace anderen Nutzern folgen, ohne dass diese ihn zurückfolgen. Die Funktion nennt sich "Connecten" und wird durch zwei Kreise dargestellt.

Welche Marktlücke das neue Myspace genau besetzen will, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Es gibt bereits zahlreiche kostenlose und kostenpflichtige Musikangebote im Bereich der neuen Medien. Viele von diesen sind schon seit längerer Zeit erfolgreich.

Die Frage ist also: Braucht die Welt ein neues Social Network für Musik?

Hier geht's zur neuen MySpace-Version.

Autor: Tony Pfeifruck

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